Zinshäuser in Wien und Umgebung haben eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Ursprünglich waren diese Gebäude heruntergewirtschaftet, mit sanitären Einrichtungen auf den Gängen – eine Vorstellung, die heute fast unvorstellbar ist. In den letzten Jahren haben Zinshäuser jedoch eine enorme Wertsteigerung erfahren, getrieben durch leicht verfügbares Fremdkapital von Banken und die Fähigkeit der Entwickler:innen, Immobilien nachhaltig zu bewirtschaften.
Trotz der aktuellen Veränderungen im Markt bleibt das Zinshaus eine empfehlenswerte Anlageform. Die Investitionsstrategie hängt dabei stark von den Zielen des Anlegers ab. Langfristige Anleger fokussieren sich auf die regelmäßige Optimierung des Bestands, während kurz- bis mittelfristige Investoren die gesamte Immobilie zeitnah entwickeln und veräußern möchten.
Huter betont die Attraktivität von Altbauten als Investitionsobjekte. Er sieht in ihnen ein wertstabileres Produkt im Vergleich zu Neubauten und betont die Notwendigkeit, alten Wohnraum in neuen umzuwandeln, insbesondere in Zeiten wie diesen.
Die Pandemie hat die Preisentwicklung von Zinshäusern beeinflusst. Vor Corona waren die Preise stabil mit einer konstanten Wertsteigerung. Während der Pandemie suchten Anleger:innen und Investor:innen nach Sicherheit und Schutz vor Inflation, was zu einer erhöhten Nachfrage führte. Aktuell hat sich die Situation jedoch gewandelt. Mit steigenden Zinsen und strengeren Kreditvergaberichtlinien der Banken ist der Markt herausfordernder geworden.
Die Lage einer Immobilie, insbesondere die Mikrolage, ist entscheidend für ihren Wert. In bestimmten Lagen, vor allem im Neubaubereich, gibt es einen Überschuss an Immobilien, während Altbauten aufgrund ihrer Begrenztheit attraktiver sind.
Bei der Sanierung von Altbauten rät Huter zu einer genauen Bestandsanalyse, um verdeckte Mängel zu identifizieren. Die Erhaltung historischer Elemente ist entscheidend für den Charme und Wert eines Zinshauses. Er empfiehlt, auf professionelle Unterstützung zurückzugreifen und sich mit den Richtlinien des Denkmalschutzes vertraut zu machen.
Huter teilt eine anekdotische Geschichte aus seinem Buch "Wenn Wände reden könnten", das die Perspektive des Besitzens eines Zinshauses beleuchtet. Eine Geschichte handelt von einem Käufer, der in einem sanierungsbedürftigen Zinshaus wertvolle Gemälde entdeckte, die sich als äußerst wertvoll herausstellten – ein Beispiel für die unerwarteten Schätze, die in solchen Immobilien verborgen sein können.
Investitionen in Zinshäuser bieten trotz der aktuellen Herausforderungen im Markt weiterhin attraktive Möglichkeiten. Die richtige Strategie, ob lang- oder kurzfristig, hängt von den individuellen Zielen der Anleger:innen ab. Die Lage und die Qualität der Immobilie spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Investition. Für diejenigen, die bereit sind, sich den Herausforderungen der Altbausanierung zu stellen, können Zinshäuser eine lohnende Investition sein, die nicht nur finanziellen, sondern auch historischen Wert bietet.
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